Jagdliche Fortbildung

Um beim Jagen im Wald noch effektiver zu werden, kann man sich mittlerweile in einigen Weiterbildungen schulen lassen. Neben unseren Waldjäger-Lehrgängen, die wir auch in Ihrem Betrieb/ Revier anbieten können, möchten wir an dieser Stelle auf Fortbildungen einiger Partner hinweisen:

 

12.10.24 Klettersitzseminar des ÖJV.NRW in Engelskirchen: https://oejv.nrw/Klettersitz

 

5.10.24 Pirschworkshop von und mit Andy Spyra in Brilon (Infos und Anmeldungen bei Andy: andy.spyra@gmail.com

Hochsauerland im März 2024 - Fichtenkalamität und hohe (Reh-) Wilddichten

 

3.1.24 - Jagen mit dem Klettersitz

Das Jagen mit dem Klettersitz wird immer beliebter. Denn diese Jagdart ist nicht nur aufregend und anspruchsvoll, sondern auch sehr Erfolg versprechend. Bislang gibt es aber noch wenige wirklich erfahrene "Kletterer", die von ihren Erfahrungenn berichten können. 

 

In einer Bachelorarbeit der FH Rottenburg wurde nun der aktuelle Wissensstand zum Thema "Jagd mit dem Klettersitz" aufgearbeitet.

 

Einen zusammenfassenden Bericht der Arbeit finden Sie hier auf der Webseite des ÖJV-Bayern:

 

Robin Schmid: Bachelorarbeit zur Jagd mit dem Klettersitz

 

13.12.23 - Beitrag über das "Rehwildprojekt NRW"

Sie wollen die Jagd in ihrem Revier umstellen? Lesen Sie den Beitrag zum Rehwildprojekt NRW, in dem Lösungswege aus der Wald-Jagd-Krise aufgezeigt werden.

 

Rehwildprojekt NRW. Ein Artikel aus dem Geschäftsbericht des Waldbesitzerverbandes der Gemeinden, Gemeindeverbände und öffentlich-rechtlichen Körperschaften NRW e. V.; Dezember 2023
Rehwildprojekt NRW_Geschäftsbericht-GWBV[...]
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24.11.23  Viele Jäger - Weniger Rehe - Wenig Verbiss

Lesetipp: Eine Eigenjagd in Niedersachsen jagt erfolgreich in Eigenregie und hat detailliert dokumentiert, wie viel Aufwand betrieben werden muss, um erfolgreich Rehe zu bejagen. Die Egebnisse dieses Revieres sind vergleichbar mit den Erkenntnissen aus dem Rehwildprojekt NRW.  

 

F. Rühe, Fibich, J., Hohm, M.: Viele Jagende, kaum Verbiss: Wie der Wald ohne Zaun aufwächst
AFZ_JAGD_Zukunftwwald_07_2023_rs.pdf
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13.11.23 Kolumne Jagd-Heute

 

Jagen für den Wald - Jetzt oder nie (mehr)...

 

Drohen der Gesellschaft Milliardenschäden oder Umweltkatastrophen durch Tiere, wird die Jagd zum professionellen Wildmanagement erhoben, wie beim "Bird-Controlling" auf Flughäfen oder der Nutriakontrolle an Deichen (zumindest in den Niederlanden, s. u.). Hier werden keine Kosten gespart, um Schäden abzuwenden. Und in unserem Wald mit seinen gewaltigen Gemeinwohlleistungen?

 

Dem deutschen Wald droht eine Katastrophe: Eine Kaskade des Artensterbens, gipfelnd in absoluter Artenverarmung. Und das betrifft nicht nur eine Handvoll lieb gewonnener Baumarten. Es betrifft Elsbeeren und Holzapfel, Straucharten und Orchideen, Schmetterlinge und Laufkäfer. Auch werden alle so wichtigen „Ökosystemleistungen“ erheblich reduziert. Und - last but not least - werden die Waldbesitzer Milliardenverluste hinnehmen müssen.

 

Wenn die Jagd nicht funktioniert.  

   

Derzeit dürfte den meisten „Stakeholdern“ das Ausmaß dieser Schäden noch gar nicht annähernd bewusst sein, ansonsten würde kompromissloser gehandelt. Jagd- und Waldbesitzerverbände üben derzeit den kuscheligen Schulterschluss. Zumindest vor der Kamera. Und in Absichtserklärungen. Und auf inszenierten "Fach"tagungen. Die Politik lehnt sich indessen zufrieden zurück. "Die" Jäger werden es mal wieder (ehrenamtlich) richten. Woher das Vertrauen in die Jagdausübungsberechtigten stammt, ist allerdings nicht nachvollziehbar. An den Leistungen der Vergangenheit kann es jedenfalls nicht liegen: Die Paarhuferbestände wachsen seit Jahrzehnten unreguliert an – und mit ihnen untragbare Waldwildschäden in sämtlichen Regionen des Landes. Ob Jagdstrategien, die Hegedoktrin, die Jungjägerausbildung oder das Jagdpachtsystem – irgendetwas scheint nicht zielkonform zu sein – Womöglich alles? In der größten Waldkrise müssen wir zumindest alles hinterfragen. Und wenn wir dem Wald helfen wollen, müssen wir schnell und kompromisslos beginnen, effektiv zu jagen.

 

Aus mittlerweile zahlreichen erfolgreichen Revieren wissen wir: Es müssen mehr Jäger/innen auf die Fläche - mindestens einer pro 50 bis 75 Hektar Wald (vgl. Rehwildprojekt NRW). Im 300 ha Gemeinschaftlichen Jagdbezirk müsste der Jagdpächter also zulassen, dass neben ihm vier bis sechs weitere Jäger mit „freier Flinte“ mitjagen. Und zwar intensiv und ohne jede Freigabebeschränkungen. Doch derartige Regelungen sind in Jagdpachtrevieren nicht geläufig. Das Absurde: Den wenigen Jagdpächtern stehen allein in NRW über 80.000 Jäger/innen gegenüber, die nirgends jagdausübungsberechtigt sind. Viele von ihnen sind motiviert und stehen parat. Allein: Sie dürfen nicht..

 

Die Alternative zur Jagdverpachtung ist die Bejagung des Revieres „in Eigenregie“ – was in vielen Fällen auch erfolgreich ist.  Insbesondere im öffentlichen Wald darf es künftig keine Revierverpachtungen mehr geben, wenn in den Jagdbezirken eine artenreiche Wiederbewaldung gefährdet ist (und das ist sie derzeit überall…). Doch auch die Bejagung in Eigenregie muss sehr sorgfältig geplant und durchgeführt werden, damit sie erfolgreich ist. Von größter Bedeutung bei der Einführung der Regiejagd sind:

  • Eine professionelle Jagdleitung, die die Jagd organisiert und „vorlebt“ (doch Vorsicht: Regiejagd muss erfolgreich sein, da sie Geld kostet (bis zu 42 € / ha / a!). 
  • Ein passendes Jagdteam aus geeigneten Jäger/innen von vor Ort (doch Vorsicht: nicht jeder Jäger, der eine neue R8 und Nachtzieltechnik gekauft hat, ist sofort geeignet).

Eine konsequente Waldjagd ist ein anspruchsvolles, zeitintensives Handwerk, das nicht viel mit der herkömmlichen Hegejagd gemein hat. Wie Waldjagd wirklich funktioniert? Das können Jagdleiter aus erfolgreichen Revieren berichten (z. B. Netzwerk Rehwildreviere NRW; ANW-Beispielbetriebe, Rehwildprojekt NRW). Gehen Sie in die Reviere und lassen Sie sich erfolgreiche Jagdkonzepte vor Ort erläutern. Sie werden sehen, dass kein Revier mit Bewirtschaftungsrezepten aus den 1970-er Jahren, wie Wildäckern im Wald, Ruhezonen und Besucherlenkung Erfolg hatte, sondern ausschließlich solche mit einer konsequenten Jagdstrategie.

 

(Jung-)Jäger, die dem Wald helfen wollen, können sich jagdlich und waldökologisch fortbilden, die Jagd mit dem Klettersitz üben und vor allem: Stöberhunde ausbilden und führen! Gefördert werden diese Dinge leider nicht (nicht einmal lebenswichtige Schutzwesten für unsere wichtigsten Mithelfer bei der Wiederbewaldung, unsere Stöberhunde!). Die regierende Politik schüttet Milliardenhilfen zur Wiederaufforstung aus und verspricht mehr Stellen im Forst. Beim Thema Jagd lehnt man sich indes entspannt zurück und verweist auf Absichtserklärungen der Jagdlobby. Doch was früher nicht funktionierte, wird künftig ebenso wenig klappen: Die Herkulesaufgabe Jagd allein zahlungskräftigen Hobbyjägern zu überlassen, die für die Dienstleistung Jagd auch noch bezahlen. Nein, im Gegenteil: Das System Jagdpacht steht gerade vor der alles entscheidenden Probe. Und im Gegensatz zu früheren, überschaubaren Krisen (z.B. Kyrill oder Europäische Schweinepest) wird die Unwirksamkeit der Hege-/Pachtjagd diesmal nicht unbemerkt verschleiert und fortgeführt werden können.   

 

Diesmal werden wir es schon in wenigen Jahren auf großer Fläche sehen und bewerten können: Wo erfolgreich gejagt worden ist - und wo nicht.

Hier ist erfolgreich in Eigenregie gejagt worden, bevor die Fichten starben. Im Stadtwald Remscheid wachsen nun Eichen, Kirschen, Eschen, Buchen, Lärchen, Kiefern und viele Arten mehr.

Netzwerk Rehwildreviere NRW.

 

1.11.23 Doku-Tipp

Nutria verursachen erhebliche Schäden an Hochwasserschutz-Deichen entlang der Flüsse. In den Niederlanden ist der Fang von Nutria und Bisam anders als in Deutschland gesetzliche Aufgabe der sogenannten Waterschappen, die von hauptberuflichen Fängern übernommen wird (Hoelper 2023). In Deutschland übernehmen dies ehrenamtliche Beschäftigte (Hobbyjäger) der Wasser- und Bodenverbände... Inzwischen müssen diese von den niederländischen Profis unterstützt werden.

Sehen Sie die ARTE-Doku "Jagd auf Biberratten - Niederländische Deiche in Gefahr".

1.9.23 - Abschlussbericht des BioWild-Projektes

Biowild Schlussbericht Endf.pdf
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20.2.2023 - Positionspapier Jagd des DFWR

Der DFWR hat am 20.2.23 die Aktualisierung seines Positionspapieres zur Jagd vorgestellt und hierin noch einmal die herausragende Bedeutung einer zeitgemäßen Jagd für den gestressten Wald betont.

Förderung des Waldbesitzes abhängig von Wilddichte

Die Wiederbewaldung der Kalamitätsflächen wird mit Steuergeldern gefördert, da der Wald wichtige Leistungen für das Gemeinwohl erbringt. In NRW wird die Förderung gemäß der "Extremwetterrichtlinie" geregelt. Was Waldbauern jedoch bedenken müssen: Die geförderten Maßnahmen der Wiederbewaldung müssen erfolgreich sein, d. h. nach acht bis zehn Jahren muss sich der geförderte Waldtyp mit all seinen Baumarten auf der Fläche entwickelt haben. Sollte dies nicht der Fall sein, z. B. weil Rehe die Entwicklung der Bäumchen durch Verbiss verhindert haben, muss der Waldbesitzer die Förderung zurück zahlen!

 

Außerdem ist die Förderung von der Zertifizierung des Waldes (mindestens nach PEFC) Voraussetzung für eine Förderung. Wird einem Betrieb (FGB) das Zertifikat aberkannt, führt dies dazu, dass es hier keine Förderung geben darf.

 

PEFC und FSC haben in letzter Zeit deutlich gemacht, dass künftig stengere Audits in Bezug auf die Bewertung der Wildschadensituation in den Revieren erfolgen sollen: https://www.pefc.de/neuigkeiten/ruckblick-zweites-pefc-seminar-zu-viel-wild-im-wald.

 

Waldbesitzer sind daher gut beraten, die "Standarts für nachhaltige Waldbewirtschaftung" (s. u.), die Jagd und Wildbestand betreffen, gründlich einzuhalten.

 

Die Ökologie des Eichelhähers

Bei der Wiederbewaldung ist der Eichelhäher einer der wichtigsten Mitspieler im Ökosystem Wald. Hier finden Sie einen lesenswerten Steckbrief zur Ökologie des Eichelhähers.

 

AG Wildtiere - Forum Wissenschaft und Umwelt:

https://ag-wildtiere.com/2021/01/31/positionspapier-eichelhaher/

 

22.10.22  Wald-Jagd-Tagung in Wipperfürth

Die Wald-Jagd-Tagung im Oberbergischen Kreis (NRW) - veranstaltet durch das katholische Bildungswerk Oberberg/ Kirchengemeinde Wipperfürth - hat einmal mehr aufgezeigt: Die derzeitige, für Waldbauern dramatische Situation bedingt eine sofortige, intensive und waldorientierte Bejagung des Rehwilds. Alle anderen Maßnahmen wie Ruhezonen, Wildäsungsflächen, Besucherlenkung etc. sind unwirksam und lenken nur vom eigentlichen Problem ab: den weit überhöhten Schalenwildbeständen. Diese müssen so rasch wie möglich an die Voraussetzungen für eine Walderneuerung angepasst - sprich reduziert werden. Die Anpassung der meist mindestens vier- bis fünffach überhöhten Rehwildbestände hat absolute Priorität, sollen die Kalamitätsflächen mit artenreichen Naturverjüngungen wiederbewaldet werden!

Einigkeit bei den Referenten: Ohne eine intensive, waldorientierte (ökologische) Jagd kein artenreicher Wald. V. l. n. r.: Frank Christian Heute, Dr. Marcus Lindner (EFI - European Forest Institute Bonn), Dr. Franz Straubinger (Hatzfeldt-Wildenburg'scher Forstbetrieb), Heiner Heile (Landesbetrieb Wald und Holz NRW), Prof. Manfred Schölch (Waldbau-Professor Weihenstephan) und Torsten Dörmbach (lokaler Waldbesitzer). 

Vortrag FC Heute: Wiederbewaldung und Jagd. Verbisssituation und Leistungen der Jäger.
Wipperfürth_Wiederbewaldung und Jagd_erw[...]
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Aktueller denn je: Jagd in der Waldkrise

Die "Waldkrise" besorgt uns alle - ob Waldbesitzer, Ökologen, Förster oder "normale" Bürger. Für unseren Wald ist es der größte "Stresstest" den es für ihn in seiner etwa 7000-jährigen Geschichte je gab. Umso wichtiger ist es nun, die richtigen Lehren aus den Folgen "Kyrills" zu ziehen. Auch damals, vor 15 Jahren, waren auf über 50.000 Hektar Waldfläche (NRW) Kahlschlägen entstanden. Auf den allermeisten dieser Flächen sind artenarme Wälder entstanden, da die sehr hohen Reh- und Hirschbestände den nachwachsenden Wald massiv durch Selektion entmischt haben. Diese Kyrillflächen bestehen heute aus sehr wenigen Baumarten (meist Fichte, Birke, Buche) und sehr viel Brombeere und Holunder.

Es gibt aber auch einige wenige Kyrillflächen, auf denen artenreiche Wälder mit über 15 verschiedenen Baumarten wachsen. Diese finden sich aber ausschließlich in Jagdrevieren, in denen schon damals "anders" gejagt wurde. Mit dem Fokus auf Rehbestände, die an die Anforderungen der Wiederbewaldung angepasst werden mussten.

Innerhalb des gerade abgeschlossenen "Rehwildprojektes" stellen wir Reviere vor, in denen artenreiche Wiederbewaldung funktioniert - und eine entsprechende Jagd.

 

Der Artikel "10 Jahrfe nach Kyrill" (ÖKOJAGD 1/17) behandelt wichtige waldökologische Zusammenhänge im Bezug auf Wiederbewaldung und zeigt die Fehler auf, die in vielen Revieren nach 2007 gemacht wurden. 

15.4.2022: Bericht "Rehwildprojekt NRW"

Das fünfjährige Forschungsprojekt "Auswirkungen veränderter Bejagungsstrategien auf Rehwild" ("Rehwildprojekt NRW") wurde mit Ende des Jagdjahres abgeschlossen.
 
Jetzt liegt der Abschlussbericht vor und kann hier heruntergeladen werden:
 
 
Das Projekt konnte aufzeigen, wie positiv sich eine konsequentere Rehwildbejagung auf die Waldverjüngung auswirkt.
 
Jagdpacht versus Wald
Über den Zusammenhang zwischen Jagdpachtpreis und der Zukunft unserer Wälder (Juni 2016)
Ökojagd 2-2016_Jagdpacht versus Wald.pdf
PDF-Dokument [2.2 MB]

Zu wenig Wildnis in Deutschland

Die Bundesregierung hat 2007 die unter Federführung des Bundesumweltministeriums erarbeitete Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) beschlossen. Die NBS ist eine Strategie zur Umsetzung des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt. Eines der Kernziele: 2% der Fläche Deutschlands sollten bis 2020 Wildnisgebiete werden, die sich zu Hotspots der Biodiversität entwickeln sollten. Doch die ernüchternde Bilanz lautet: Nur 0,6% der bundesdeutschen Fläche wurden als Wildnis gesichert (Der Spiegel vom 23.2.21). Besonders wenig Fläche (0,19%) hat NRW zur Verfügung gestellt. Neben den Kernzonen des Nationalparks Eifel sind dies einige Wildnisentwicklungsgebiete sowie Naturwaldzellen im Landeswald. 

Eines der größten Gebiete ist die Mennekes-Wildnis im Heiligenborner Wald. Der 2020 verstorbene Naturschützer und Stifer Dieter Mennekes hatte 2014 340 Hektar seines Waldbesitzes zum Wildnisgebiet erklären lassen und hatte auf weitere private Nachahmer gehofft. Bis heute ist es das größte private Wildnisgebiet in Deutschland!

Bund und Länder haben versagt und ihren vollmundigen Ankündigungen von 2007 wenig Taten folgen lassen.

Die  äußerst schwache Bilanz der NBS verdeutlicht dagegen die herausragende Leistung des Naturschützers Dieter Mennekes.

 

Die Mennekes-Wildnis im siegerländischen Heiligenborn.

 

12.2.21 - ARTE-Reportage "Die neuen Jägerinnen - Abschied vom Lodenfilz"

In der Reportage wird ein erfrischendes Bild der neuen Jäger/innen-Generation gezeichnet, deren Motivation Fleischgewinnung und Naturerleben ist und nicht die Trophäenjagd. Der Film wurde in der Jagd- und Wildnisschule von Tim Taeger (Bild) gedreht, der den Jungjäger/innen schon in der Ausbildung respektvolles Jagen praxisnah näher bringt. Der Film zeigt eindrucksvoll, dass Jagd auch "anders" geht!

Wölfe: Die Super-Ökologen des Yellowstone

Vor 25 Jahren kehrten Wölfe zurück in den Nationalpark. Dank ihnen sind die Hirschbestände im Yellowstone heute wieder stabil und gesund.

Jagd/ Wildmanagement in Wildnisgebieten?

Wildnisgebiete  i. S. der Nationalen Biodiversitätsstrategie sind ausreichend große, weitgehend unzerschnittene, nutzungsfreie Gebiete, die dazu dienen, einen vom

Menschen unbeeinflussten Ablauf natürlicher Prozesse dauerhaft zu gewährleisten.

In Deutschland gibt es nur sehr wenige große Wildnisgebiete im engeren Sinne, aber viele kleinere Wildnis- oder Wildnisentwicklungsgebiete. In der Skriptenreihe des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) ist nun das BfN-Skript 557 erschienen: Wildnis im Dialog. Aktuelle Beiträge zur Wildnisentwicklung in Deutschland.

Ob in Wildnisgebieten ein Wildmanagement stattfindet, im Gebiet Jagdruhezonen eingerichtet werden oder ob das ganze Gebiet jagdfrei sein kann, wird in unserem Beitrag "Jagdruhezonen in Wildnisgebieten - Möglichkeiten und Grenzen" erläutert.

Das "Rehwildprojekt" im Forschungsrevier Hagen

Ein WDR-Beitrag vom 31.5.2019 über unser "Rehwildprojekt" im Forschungsrevier Hagen, das wir gemeinsam mit dem RVR Ruhr Grün betreiben. Es werden zeitgemäße Jagdstrategien auf Rehe erprobt und die Auswirkungen auf Waldwildschäden wissenschaftlich untersucht.

Jagd - Wildbiologie - Wildmanagement

Etwa 45.000 heimische Tierarten gibt es in Deutschland, wovon ca. 16.000 Arten extrem selten oder gefährdet sind. 99% der gefährdeten Arten genießen keinen spezifischen Artenschutz durch den Menschen. Über 95% aller Tierarten werden in keiner Form vom Menschen „gemanagt“, bejagt oder „bekämpft“. Dies betrifft nur

  • Arten von besonderem Interesse wie seltene oder bedrohte Arten, z.B. Großer Brachvogel, oder solche mit besonderer (Trophäen-) Eigenart, z.B. Rotwild
  • Arten von Interesse für den menschlichen Nutzen, z.B. wildbretliefernde Arten oder Honigbienen
  • Arten, die eine Gefahr für Menschen sein können wie z.B. Bird-Control an Flughäfen oder Eichenprozessionsspinner etc. (Abb.)

Eine zeitgemäße Jagd bzw. gute jagdliche Praxis ist heute wichtiger denn je, da sie ein wichtiges Instrument ist, um den gesellschaftlich eingeforderten Waldumbau zu realisieren oder auch um Tierseuchen einzudämmen. Diese zielorientierte Jagd resultiert aus einer permanenten Weiterentwicklung des Jagdwesens. Dem zügigen Tempo der gestiegenen Anforderungen an unseren Umgang mit Wildtieren konnte die klassische Wildbiologie allerdings nicht folgen. Diese stellt einzelne Wildtiere von besonderem Jägerinteresse in den Mittelpunkt und stützt weiterhin die Hegejagd mit ihren Bewirtschaftungsprinzipien. Eine zeitgemäße, ökologisch orientierte Jagd dagegen stellt prinzipiell die Ökosysteme in den Mittelpunkt und die Wildarten in den ökologischen Zusammenhang.

 

Lesen Sie zu dem Thema  den Beitrag "Survival of the fittest - Wie sich die Wildbiologie immer weiter von der guten jagdlichen Praxis entfremdet" (Publikationen).

Der Wolf in NRW

In NRW häufen sich die Nachweise von Wölfen seit 2019 deutlich. Erstmals wurde in diesem Sommer Wolfsnachwuchs nachgewiesen - im Rhein-Sieg-Kreis. Zur Schermbecker Wölfin GW954f hat sich nun dauergaft ein männlicher Wolf gesellt. Aktuelle Informationen liefert stes das Lanuv.

Das "Zeitalter des Schalenwilds"

Mit dem Rückgang des Niederwilds in den Feldrevieren in den 1980-er Jahren setzte zeitgleich eine stete Zunahme von Rehen und Wildschweinen, später auch von Hirschen ein. Spätestens seit der Jahrtausendwende kann wohl vom "Zeitalter des Schalenwilds" gesprochen werden. Obwohl der Druck auf Landschaft und Wälder nie größer war (Verkehr, Erholung), kommt in den Wäldern mehr Schalenwild vor als jemals zuvor! Und Wildschweine erobern weitere, auch waldarme Areale, in denen sie dauerhaft siedeln. Daraus ergeben sich zwangsläufig Konflikte: Tierseuchengefahr, erhöhtes Wildunfallrisiko und zunehmende Wildschäden in Wald und Flur.

Während die Niederwildjagd eine "Kann-Jagd" ist (wenn die Niederwildbesätze des Revieres es hergeben, kann man auf der Treibjagd "ernten"), ist die Jagd auf Schalenwild ein "Muss"! In den letzten Jahren zeigte sich allerdings immer deutlicher, dass die Jagd, so wie sie traditionell ausgeübt wurde, den Anforderungen an eine wirksame Regulierung der Bestände nicht gerecht wurde. Revierbezogene "Hege", selektives Jagen und Trophäenorientierung führten dazu, dass die Jagd im rein kompensatorsichen Bereich stattfand. Das heißt, es wurde andauernd weniger erlegt (plus sonstige Mortalität!) als jährlich "nachreproduziert" wurde. Die stetig anwachsenden Bestände sind der Beleg - die ausufernden Wildschäden die Folge.

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob die Jagd zeitgemäße, praxisnahe Lösungen findet, die teils sehr hohen Schalenwilddichten abzusenken.         

 

Kaum bejagtes Rehwild - Problem nicht nur für den Verkehr...

Landwirtschaft und Artenvielfalt

Mit den Bauern verschwinden auch die Tiere der Feldflur

Seit drei Jahrzehnten schaut "die Gesellschaft" dem "Höfesterben" in der Landwirtschaft zu. Die Menschen auf dem Land schauen fassungslos zu, wie die bäuerliche Kulturlandschaft verschwindet. Und die Jäger schauen machtlos zu, wie das Rebhuhn, die Charakterart der bäuerlichen Kulturlandschaft, nach und nach ausstirbt.

Und mit ihm - von den meisten unbemerkt - zahlreiche andere Pflanzen-, Insekten- und Vogelarten. Die einst artenreiche Lebensgemeinschaft der Feldflur ist nur noch in Fragmenten vorhanden. Ohne "Wildkräuter" und "Pflanzenvielfalt" sterben die Tierarten aus. Wann haben Sie zuletzt einen Schmetterlng über ein Weizen- oder Maisfeld fliegen sehen?

Dieses Rebhuhn sitzt in intensiv genutzter Mähwiese und sucht seinen ausgemähten "Anhang". Es ist eines der letzten Rebhühner in einer Region im Münsterland, in der es  vor dreizehn Jahren noch zahlreiche Rebhühner gab.   

Die Jäger/innen in den Niederwildregionen sind heute mehr denn je als als "Heger" gefordert - wobei der Erhalt der Rest-Lebensräume und die Schaffung neuer Lebensräume die zentrale Aufgabe beim Erhalt der Lebensgemeinschaft Feldflur ist. Einseitige Fokussierung auf wenige Wildarten (Fasan!) und die bloße "Bekämpfung" der Konkurrenz ist nicht mehr zeitgemäß und hilft nicht weiter. Der Rückgang der Hasen- und Fasanenstrecken ist kaum noch durch verstärkte Raubwildbejagung zu kompensieren. Viele Jäger und Landwirte setzen sich daher für den Erhalt der Lebensräume ein. Doch gegen die politisch gewollte Industriealsierung der Landwirtschaft ist offenbar und sprichwörtlich kein Kraut gewachsen (s. weitere Glyphosat- Verwendung..).  

Ohne eine grundsätzliche Änderung hin zu einer naturverträglichen Landwirtschaft wird das Artensterben in der Agrarlandschaft ungebremst fortgeführt.

 

Die Probleme sind seit 30 Jahren bekannt.

 

Am 6.5.2019 hat der UN-Bericht des Weltbiodiversitätsrats IPBES auf die dramatische Situation aufmerksam gemacht. Ob sich dieser bei der Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik auswirkt - oder diese doch wieder von der Agrarindustrielobby diktiert wird?

 

Themen: Landwirtschaft und Umweltschutz, Niederwild und Landwirtschaft

 


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