Die Wald- Wild- Situation

 

Es ist eines der wichtigsten Themen der Jagd, weil es nicht nur relevant für Waldeigentümer ist, sondern auch von großer Bedeutung für Natur- und Ressourcenschutz ist. Und daher auch für die Gesellschaft von steigendem Interesse.

 

Wie die "Wälder von morgen" aussehen, entscheiden vor allem Klimawandel (und andere Veränderungen der Standortfaktoren, wie Emissionen, Grundwassersenkung etc.), Politik (was wird gefördert? was können wir uns leisten?) und Wirtschaft (welches Holz brauchen wir?).

 

Doch ein anderer, eher unsichtbarer, Faktor ist oft entscheidend: die Jagd! Denn hohe Schalenwildbestände können zum "Minimumfaktor" im Wald werden - der Jäger entscheidet über die Höhe des Wildbestandes und damit über Struktur und Vielfalt der künftigen Wälder.

 

 

 

Wildschäden im Mais

 

Neben den Wildschäden im Wald sind die Schäden, die Schwarzwild in landwirtschaftlichen Kulturen hinterlässt, die erheblichsten Probleme der derzeitigen Jagd. Wir beschäftigen uns seit Jahren mit dem Thema, auch weil wir im Forschungsrevier selbst erheblich davon betroffen sind...

Schwarzwild und Kirrung

 

Mildere Winter, Eutrophierung der Landschaft, immer mehr Mais und häufigere Eichelmasten - die Zunahme des Schwarzwildes hat viele Gründe, auf die der Jäger keinen Einfluss nehmen kann. Umso wichtiger, dass sich die Jägerschaft mit unsachgemäßer Kirrpraxis nicht zusätzlich ein Bein stellt...

 

Jagd in Schutzgebieten

 

Die Jagd in Naturschutzgebieten ist ein heikles Thema: oft sind diese Gebiete traditionell beliebte, weil ursprüngliche und meist wildreiche Jagdreviere - doch die Jagd muss sich hier grundsätzlich den Schutzzielen des Naturschutzes unterordnen...

 

Das große Vogelverschwinden

 

Seit Jahrzehnten verzeichnen Ornithologen einen schleichenden Rückgang der Vogelarten, insbesondere im Lebensraum Feldflur. Zwar gibt es einige wenige, ehemals stark gefährdete Arten, die positive Bestandsentwicklungen aufweisen (z.B. Schwarzstorch). Doch insbesondere in Siedlungen und der Agrarlandschaft hält der Trend zur Artenverarmung unverändert an. Ornithologen, Naturschützer und Jäger sind alarmiert! Und es wird Ursachenforschung betrieben, wie sie hier lesen können.

Rebhühner

 

Das Rebhuhn (Perdix perdix), einst Charaktervogel der bäuerlichen Kulturlandschaft, war lange Zeit wichtigste Niederwildart in Feldrevieren. Noch kurz vor dem 2. Weltkrieg wurden allein in NRW 200.000 Hühner erlegt. In den 1950-er jahren setzte ein andauernder Besatzrückgang ein, der mit regelrechten Bestandseinbrüchen und lokalem Aussterben in den 1980-er Jahren gipfelte. In den 1990-er Jahren bis ca. 2008 bewegte sich die Dichte, relativ konstant, auf niederigem Niveau (ca. 2 Paare/ 100 ha). In den letzten Jahren ist es jedoch zu weiteren, teils dramatischen Einbrüchen der Populationen gekommen, was Wildbiologen nun das Schlimmste befürchten lässt...

 

Wenn Jagdgenossen ausscheren

 

 Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte EGMR hat am 26.6.2012 entschieden, dass das deutsche Jagdrecht gegen europäisches Eigenrecht verstößt. Grundeigentümer müssen demnach berechtigt sein, aus ethischen Gründen die Jagd auf ihren Flächen zu untersagen.

Der Bundesrat hat nun das Gesetz zur Änderung des Bundesjagdgesetzes des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV; Ministerin Ilse Aigner) gebilligt. Welche Konsequenzen das Gesetz bringt und wie diese zu bewerten sind, lesen sie hier.



 

Wildtierfreundlichster Landwirt Deutschlands

 

Die Stiftung "natur+mensch" hat Anfang 2012 den "niederwildfreundlichsten Landwirt Deutschlands" gekürt. Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs wurde Alfons Tenk aus Velen- Ramsdorf im Westmünsterland. Der  Erfolg des sympathischen Landwirtes zeigt, dass sich hohe Niederwilddichten nur dann halten, wenn der Lebensraum vielfältig ist... Lesen Sie hier mehr.

 

"Jagd, Naturschutz und Landwirtschaft an den Krickenbecker Seen"

 

Das von der West- LB finanzierte Projekt (2002 - 2008) war ein Folgeprojekt, das aus der Arbeitsguppe "Jagd und Naturschutz" hervorgegangen war. Diese hatte die Grundlagen für eine naturschutzorientierte Jagd im FFH- Gebiet Krickenbecker Seen erarbeitet, die 2001 als "Krickenbecker Erklärung" bekannt wurden.

 

Das Projekt "Jagd, Naturschutz und Landwirtschaft" hatte sich eine ökologische und jagdliche Verbesserung der Randzonen des NSG`s und der angrenzenden Agrarlandschaft zum Ziel gesetzt. Lesen sie hier Abschlußbericht des Projektes. Auch eine Diskussion über intensive Landwirtschaft und Niederwild als Projektergebnis ist hier zu finden. 


E-Mail