Intensive Landnutzung schadet Vogelarten – Publikation „Vögel in Deutschland 2014“ erschienen.
Ein signifikanter Rückgang wird bei den Insekten und Spinnen fressenden Brutvögeln festgestellt! Besonders stark betroffen: die Arten der Agrarlandschaft!
Die Studie zum Download:
Vögel in Deutschland – 2014. DDA, BfN, LAG VSW, Münster
Vögel in Deutschland 2014.pdf
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Kernzonen für Feldvögel in der Agrarlandschaft!
Für den Erhalt der zusammen brechenden Feldvogelbestände ist es unausweichlich geworden, die letzten Gebiete mit Resten der Ackerbiozönosen mit allen Mitteln zu sichern. Die Ausweisung eines Netzes aus Acker- Schutzgebieten, vergleichbar mit den Feuchtwiesenschutzgebieten, scheint zwingend notwendig, um die Restbestände zu retten. Die NWO hat daher die Schaffung von "Feldvogelkernzonen" gefordert.
Wildökologie-Heute unterstützt die Forderung der NWO an Landwirtschaft und Landesregierung ausdrücklich!
Aus naturschutzfachlicher Sicht ist es kurz- und mittelfristig notwendig, die Schutzmaßnahmen für Feldvögel auf prioritäre Räume zu konzentrieren. Nur so kann der notwendige Flächenanteil und räumliche Verbund erreicht werden. Diese Feldvogelkernzonen dienen der Bestandssicherung vorhandener, aufbaufähiger Feldvogelvorkommen – hier sollen sich wieder „Quellpopulationen“ der Feldarten für eine Wiederausbreitung in die Normallandschaft entwickeln.
NWO_2014_Feldvoegel_in_NRW.pdf
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Das große Vogelverschwinden
Auch innerhalb der Jägerschaft in Niederwildregionen wird derzeit kaum ein Thema mehr diskutiert als der signifikante Rückgang der Fasanen in den letzten Jahren. Ein länderübergreifendes, breit angelegtes Forschungsprojekt soll nun den Ursachen für die Rückgänge des Fasans erforschen. Der Fokus der jagdlichen Forschung liegt also beim Fasan. Doch sollte man während der aufgehitzten Diskussionen bei der Ursachenforschung nicht übersehen, dass es nicht der Fasan allein ist, dem es zunehmend schlechter geht.
Das Jahr 2007 kann als Trendwende im Artenschutz der Feldflur und der Nierwildjagd gelten. Seit diesem Jahr sind nicht nur zahlreiche nicht jagdbare Vogelspezies wie die Heidelerche, die Grauammer und der Ortolan (sowie die Wachtel) bundesweit stark rückläufig. Auch die jagdbaren Vogelarten befinden sich laut Streckenstatistik seit 2007 im Bestandsrückgang. Und es ist nicht nur die Fasanenstrecke, die seither rückläufig ist. Von 2007/08 bis 2010/11 betragen die Streckenrückgänge in NRW:
Fasan -48%
Stockente -21%
Waldschnepfe -48%
Tauben -27% (Quelle: DJV- Handbuch Jagd 2013)
Bei der Ursachenforschung der besonders starken Besatzrückgänge seit 2007 drängt sich ein Faktor geradezu auf:
Die im Jahr 2007 eingeleitete „Energie-Agrarwende" (Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG)) und der
dadurch stark expandierten Maisfläche als Bioenergiepflanzen-Anbau. Gleichzeitig wurde im Herbst 2007 das Flächenstilllegungsprogrammes der EU eingestellt, was zu einem erheblichen Verlust von
Ackerbrachen führte.
Eine weitere, große Gefahr lauert für die Langstreckenzieher unter den Zugvögeln an den afrikanischen Küsten. Wie dort in bisher ungeahntem Maßstab Singvögel gefangen werden, zeigt aktuell die NABU- Homepage.
Nicht verschwiegen werden soll, dass wir in NRW aber auch in Revieren mit nach wie vor hohen Stilllegungsanteilen, wie dem Rebhuhnforschungsrevier Ramsdorf, erhebliche Rückgänge bei Fasanen und Rebhühnern verzeichnen.
Innerhalb der Jägerschaft gibt es auch wieder zunehmend Stimmen, die auf den Rückgang der Fasanen mit Aussetzen reagieren möchten. Meinen Kommentar zu diesem Thema hat die Zeitschrift JÄGER in ihrer aktuellen Ausgabe 5/2013 abgedruckt.
Einen Kommentar zum Thema "Vogelverschwinden" schickte mir am 1. Mai 2013 Bruno Hespeler:
"Hallo Herr Heute,
Man mag sich mit dem abgedroschenen Satz, dass die Hoffnung zuletzt stirbt, Mut machen. Mag sein, dass es so ist, aber sterben wird auch die allerletzte Hoffnung, und es wird so lange nicht mehr dauern! Vögel mögen noch so viele Fürsprecher haben, politische Macht fehlt ihnen. Was gewinnbringend subventioniert wird, sagen mächtige Interessensverbände. Was dabei vor die Hunde geht interessiert weder die Verbände noch die von ihnen geduldeten Marionetten in den Parlamenten. Was die Zugvögel in Nordafrika betrifft, so kann ich ihren Fang keinem verargen, wenn er damit sich und seine Kinder am Leben erhält.
Wie verrottet muss eine Gesellschaft sein, die auf die Zerstörung des Lebensraumes ihrer Kinder und unser aller Heimat nicht mehr zu tun weiß, als Fasanen auszusetzen und Beutegreifer zu „regulieren“!
Herzliche Grüße aus Kärnten
Bruno Hespeler"
Einen bemerkenswerten Artikel zu dem Thema hat nun Dr. Martin Flade, einer der bekanntesten deutschen Ornithologen (Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenbrg), vorgelegt:
Flade-Vogelschutz-Desaster_Vogelwelt-201[...]
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Fasanen aussetzen -Nein Danke.pdf
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